FFW Steinach-Herboldshof

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Nördlich von Herboldshof bestand eine 1,2 Hektar große Siedlung vorgeschichtlicher Zeitstellung, die mit Nummer D-5-6431-0075 als Bodendenkmal ausgewiesen ist, sowie mit D-5-6431-0067 eine Siedlung der Urnenfelder- und der späten Laténezeit und D-5-6431-0066 eine Siedlung der Frühbronze- und Urnenfelderzeit mit mittelalterlicher Wüstung auf weiteren 3,5 Hektar. Der mittelalterliche Usus der Städte Nürnberg und Fürth war es, die in großer Mengen anfallenden Fäkalien in die nördlichen Gebiete hinauszufahren und dort an Waldrändern und Bachläufen abzuladen. Über Jahrhunderte hinweg entstanden so aus den früher eher kargen Sand- und Lettengründen die nährstoffreichen Kulturböden des Knoblauchslandes. Herboldshof besteht seit unbekannter Zeitstellung inmitten dieses Gebietes als bäuerliche Ansiedlung. Im bayerischen Urkataster von 1808 sind sieben Höfe unter dem Namen Herblizhof erfasst.

Zur Pfarrei Großgründlach gehörig, bestanden 1839 neun Höfe mit 53 Einwohnern.

Einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung brachten Herboldshof die 1840er Jahre, als den Ort der unmittelbar östlich verlaufende Ludwig-Donau-Main-Kanal erreichte. Die Schleuse 82 wurde errichtet und ein Übungslager der leichten Kavallerie bezog dort Stellung. In den 1950er Jahren wurde der Ludwigs-Kanal aufgegeben und in den 1960er Jahren zugeschüttet.

Ein weiteres sehr ereignisreiches Jahr wurde 1972 für Herboldshof. Es brachte mit der Bundesautobahn 73 auf der ehemaligen Trassenführung des alten Kanales und der Eingemeindung nach Fürth im Zuge der Gebietsreform in Bayern eine weitere wirtschaftliche Belebung.  

Heute

Herboldshof ist noch heute überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Die Feldwirtschaft ist teilweise zugunsten derer mit Frühkulturen in riesigen Gewächshausanlagen gewichen. (siehe Luftbild bei Weblinks) Als Wohngebiet ist die Gegend weiterhin unattraktiv geblieben. Die Lage des Ortes zwischen der Bahnstrecke Nürnbergs-Bamberg (S-Bahn), der A 73 (Frankenschnellweg) und direkt unterhalb der Einflugschneise des 1955 eröffneten Flughafen Nürnberg (Albrecht-Dürer-Airport) bringen eine allgegenwärtige hohe Lärmbelastung und Lichtverschmutzung mit sich.

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